Derzeit kennen viele Erwachsene TikTok wohl nur vom Hörensagen. Vor allem bei der jungen Zielgruppe bis 24 Jahre ist das hippe Video-Netzwerk aktuell angesagt und die TikTok-App verzeichnet seit Monaten weltweit rekordverdächtige Downloadzahlen. Laut futurebiz.de hat das Netzwerk inzwischen auch in Deutschland mehr als fünf Millionen Nutzer und das inspirierte immerhin große deutsche Marken, wie Otto, BMW, Punica und Zalando, zu aufsehenerregenden Kampagnen auf der Plattform. Für kleine und mittelständische Unternehmen lohnt sich Werbung auf TikTok hingegen scheinbar noch nicht.
Was ist tiktok?
Die TikTok-App gibt es kostenlos und sie funktioniert nur auf dem Smartphone. TikTok stammt aus China, wo es DouYin heißt und zu den beliebtesten Apps gehört. Mit der TikTok-App können die Nutzer selbst mit dem Handy Videos drehen, auf denen sie zu einem Musiktitel singen, tanzen oder auf andere Weise performen. Diese Videos können sie mit Filtern und anderen Effekten versehen und dann zur allgemeinen Unterhaltung auf dem sozialen Netzwerk hochladen. Die bis zu 60 Sekunden langen Video-Beiträge können nur mit Freunden geteilt oder öffentlich gepostet werden. TikTok hat 2017 die identisch funktionierende Konkurrenz-App Musical.ly aufgekauft, die in den USA und der westlichen Welt verbreitet war.
welche werbemöglichkeiten bietet tiktok?
Da die Nutzerzahlen inzwischen auch weltweit rasant steigen, entdecken immer mehr Werbetreibende TikTok für sich. In Deutschland starteten bisher allerdings fast ausschließlich große Unternehmen und Marken mit Werbekampagnen auf dem sozialen Netzwerk, um sich beispielsweise eine jüngere Zielgruppe zu erschließen. Dabei setzten Otto, Zalando, BMW und Punica versuchsweise auf sogenannte Hashtag-Challenges und erreichten mit ihrer jeweiligen Aktion große Aufmerksamkeit.
Bei einer Hashtag-Challenge gibt das werbende Unternehmen ein Motto oder einen Slogan in Form eines Hashtags vor, um möglichst viele Nutzer zur Interaktion zu animieren. Bei Otto lautete das Motto der Hashtag-Challenge beispielsweise #MachDichZumOtto. Davon angetriggert, nahmen allein in den ersten sechs Tagen der Aktion fast 60.000 Nutzer ein Video auf, in dem sie sich „zum Otto machten", also selbst auf die Schippe nahmen.
In den ersten vier Wochen generierten Videos mit dem Hashtag „#MachDichZumOtto" 147 Millionen Views und bis heute sind es noch weit mehr (Quelle: https://omr.com). Man kann also durchaus sagen, dass die Hashtag-Challenge auf TikTok die Markenbekanntheit von Otto bei der jungen Zielgruppe deutlich gesteigert hat und das ohne Produkte des Versandhauses in der Kampagne zu promoten.
Eine Option für Werbetreibende, um Hashtag-Challenges auf TikTok zusätzlich bekannt zu machen, ist die Zusammenarbeit mit ausgesuchten Influencern, die in der TikTok-Gemeinde Kult-Status genießen und die von der Plattform selbst auf Wunsch vermittelt werden.
Wie www.horizont.net berichtet, ist es in Ländern wie Frankreich, England, den USA und Indien bereits möglich, Werbung über eine Selbstbuchungs-Plattform für TikTok Ads zu schalten. Deutsche Unternehmen können diesen Self-Service für die Anzeigenschaltung jedoch noch nicht nutzen und müssen sich in Sachen Werbung direkt an das TikTok-Büro in London wenden.
Das dürfte ein Hauptgrund dafür sein, warum deutsche Unternehmen mit niedrigeren Werbebudgets sich noch damit zurückhalten auf der Plattform zu werben. Allerdings könnte sich das ändern, wenn das Selbstbuchungstool für Anzeigen irgendwann auch in Deutschland verfügbar ist und damit auch hier mehr Anzeigen-Formate zur Auswahl stehen.
Wie mehrere Online-Portale übereinstimmend berichten, ähnelt das Selbstbuchungstool für TikTok Ads in seiner Funktionsweise den Anzeigen-Tools anderer Plattformen, wie Facebook und Google.
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