Ohne Cookies so nah wie möglich am Kunden sein
Ohne Cookies so nah wie möglich am Kunden sein

Jeder kennt sie, doch die wenigsten wissen genau, was es mit ihnen auf sich hat: Die Rede ist von sogenannten Cookies. Als Cookies bezeichnet man kleine Textdateien, die auf jeglichen Endgeräten – egal, ob Smartphone, Tablet oder PC – gespeichert werden, wenn jemand eine Website besucht. Grundsätzlich ist es möglich, durch Cookies spannende Informationen über das Verhalten Ihrer Kund:innen und die, die es werden könnten, herauszufinden und Ihre Zielgruppe besser kennenzulernen. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen liegen hier große Potenziale, um dadurch passgenaue Werbung gezielt einzusetzen und auf sich aufmerksam zu machen.

Doch Google hat ein Ende dieser Cookies angekündigt, weswegen es bereits jetzt sinnvoll ist, sich über Alternativen zu informieren. Wir erklären Ihnen, was Sie beim Cookieless Tracking beachten müssen und welche Alternativen es zu Cookies gibt, um relevante Informationen analysieren zu können und so möglichst nah an Ihren Kund:innen zu sein.

Welche unterschiedlichen Cookies gibt es?

In der Regel erscheint beim ersten Besuch einer Website ein Consent Banner, das User:innen fragt, welche Cookies erfasst werden dürfen. Grund dafür ist ein Urteil zum Datenschutz des Europäischen Gerichtshofs von Oktober 2019, wonach es einer ausdrücklichen Einwilligung der Cookies bedarf, wenn diese nicht zwingend erforderlich für den Betrieb der Website sind. Die „First-Party Cookies“ stammen hierbei von den Websitebetreibenden und werden lokal auf dem Gerät der User:innen gespeichert. Diese können hierdurch von einer Seite wiedererkannt werden und es lassen sich nützliche Informationen erfassen. Die First-Party Cookies können noch einmal in verschiedene Cookies unterteilt werden. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass es „notwendige Cookies“ gibt, wie zum Beispiel den „Warenkorb-Cookie“, der nicht bestellte Artikel im Warenkorb auf der Seite speichert. Daneben gibt es noch „funktionale Cookies“, die zwar technisch nicht unbedingt notwendig sind, aber die User Experience Ihrer Nutzer:innen verbessern, da sie die Usability Ihrer Website erhöhen.

„Third-Party Cookies“ – ein Auslaufmodell

Schon seit Längerem werden Cookies von Datenschützern kritisch beäugt. Die Kritik zielt dabei aber vor allem auf „Third-Party Cookies“ ab. Diese stammen nicht von den Websitebetreibenden selbst, sondern wie der Name bereits vermuten lässt, von Dritten. Also z. B. Werbetreibenden, die auf der jeweiligen Website Werbung einblenden. Diese Werbetreibende nutzen die Cookies, um das Nutzerverhalten der User:innen nachvollziehen und analysieren zu können. Aus den gewonnenen Informationen wird dann passgenaue und auf die Nutzer:innen zugeschnittene Werbung geschaltet. Bei den Third-Party Cookies werden allerdings auch personenbezogene Daten erfasst, etwa Alter, Geschlecht und Herkunft, weswegen sie in der Regel durch ein Opt-In erlaubt werden müssen. Aktuell gehören Third-Party Cookies immer noch zu einem der effektivsten Tracking-Instrumente im Onlinemarketing, doch die Tage scheinen gezählt. Bereits jetzt blockieren Browser wie Safari und Mozilla Third-Party Cookies und auch Google hat angekündigt, dass Chrome diese Form der Cookies ab 2024 nicht mehr unterstützen wird. Es ist also sehr sinnvoll, sich bereits jetzt mit den Alternativen zu beschäftigen.

Alternativen zum Tracking ohne Cookies

Das Ende der Third-Party Cookies zieht sich und wurde einige Male nach hinten verschoben, sicher scheint aber: Es wird kommen und wahrscheinlich eher früher als später. Das bedeutet aber nicht, dass Sie auf personalisierte Online-Werbung verzichten müssen. Wir stellen Ihnen hier drei Alternativen vor, die es Ihnen ebenfalls ermöglichen, relevante Informationen über Ihre Zielgruppe zu erfahren und so möglichst nah an den Bedürfnissen und Interessen Ihrer Kund:innen zu sein.

1. Fingerprinting

Das Fingerprinting, auch Fingerprint Tracking genannt, ist eine der bekanntesten Alternativen zum Cookie Tracking. Hierbei wird ein digitaler Fingerabdruck erstellt, der auf den jeweiligen spezifischen Einstellungen des genutzten Browsers basiert. Dies umfasst unter anderem Browsertyp, Sprache und Zeitzone, aber auch die Bildschirmauflösung oder installierte Schriftarten. Anhand dieser Daten kann ein Nutzerprofil erzeugt und somit personalisierte Werbung ausgespielt werden. Online-Marketers sprechen von einer Erfolgsquote von mehr als 80 %. Ganz unumstritten ist diese Form des Trackings jedoch nicht und bereits jetzt bieten viele Browser Funktionen an, um das Tracking zu unterbinden. In jedem Fall bedarf es einer ausdrücklichen Einwilligung der Nutzer:innen, um Daten abfragen und speichern zu dürfen.

2. Contextual Targeting

Diese Form des digitalen Marketings ist für viele nichts Neues mehr. Hierbei werden spezifische Keywords festgelegt, für die Werbeanzeigen in einem interessanten und relevanten Umfeld ausgespielt werden sollen. Die Keywords werden mit sogenannten Advertisments (Ads) verbunden und dann auf Websites eingesetzt, die zu dem jeweiligen Keyword passen. Der Vorteil von Contextual Targeting ist, dass keinerlei personenbezogene Daten gespeichert werden und aus diesem Grund die Einwilligungspflicht entfällt. Außerdem wird die Werbung nur Personen angezeigt, die sich sowieso mit dem Themenbereich rund um die Keywords beschäftigen.

3. ID-Tracking

Das ID-Tracking wird aktuell als eine der besten Alternativen zum Tracking durch Cookies gesehen. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass das Verhalten der Nutzer:innen über mehrere Geräte hinweg analysiert werden kann. Grundsätzlich basiert ID-Tracking auf dem Login der Nutzer:innen auf verschiedenen Plattformen, wie Social-Media-Kanälen oder E-Mail-Postfächern. Auch hier ist ein Opt-in zur Verarbeitung personenbezogener Daten nicht notwendig, da durch den Login und die Zustimmung der jeweiligen AGBs die Erlaubnis bereits erteilt wird. Die einzige Voraussetzung für das ID-Tracking ist, dass das Login-Portal im selben Browser geöffnet ist, in dem die User:innen auch surfen und diese sich vorher eingeloggt haben.

Fazit – Erfolgreiches Tracking geht auch ohne Cookies

Die Tage der Cookies sind gezählt. Auch wenn Google die Frist bisher mehrfach verlängert hat, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Third-Party Cookies in allen Browsern deaktiviert werden. Dennoch ist diese Nachricht kein Grund besorgt zu sein: Wie Sie sehen, ist Cookieless Tracking in verschiedenen Varianten möglich und es gibt für jedes Unternehmen die richtige Lösung. Zudem kann man davon ausgehen, dass durch das verkündete Ende der Cookies neue Möglichkeiten entwickelt werden, denn personalisierte Online-Werbung bleibt in allen Bereichen weiterhin essenziell. Wichtig ist es, sich frühzeitig eine Alternative zu überlegen, um weiterhin so nah wie möglich an den Interessen der Kund:innen zu sein.

 

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