Als Foto-App ist Instagram zweifelsfrei sehr beliebt. Nach Angaben des Konzerns nutzen mehr als eine Milliarde Menschen weltweit Instagram und über 500 Millionen User verwenden täglich Instagram Stories. Aktuell stellt sich die Frage, ob das Netzwerk mit Instagram TV (IGTV) auch als Video-App in ähnliche Sphären vorstoßen und damit künftig sogar YouTube ernsthaft Konkurrenz machen kann. Seit der Einführung von IGTV im Juni 2018 verzeichnete das Format einige Änderungen und auch 2020 wird immer wieder versucht, IGTV attraktiver zu gestalten.
Nach Startschwierigkeiten nimmt IGTV langsam Fahrt auf
Am Anfang konnte IGTV weder die Erwartungen der Instagram-Nutzer, noch die Vorstellungen der Creators (So werden die Produzenten von Foto- oder Video-Inhalten bezeichnet) so richtig erfüllen. Das Format von IGTV war zunächst auf vertikale Vollbild-Videos beschränkt und dies sorgte erst einmal für Zurückhaltung bei den Creators.
Beim Öffnen der Instagram-App startet auch IGTV automatisch und Nutzer müssen nicht lange suchen, um sich Content von Creators anzusehen, denen sie bereits folgen. Ebenso werden den Usern Videos passend zu ihren angegebenen Interessen angeboten. Die Videos können mit „Gefällt mir" markiert, kommentiert oder direkt an Freunde weitergesendet werden. Ebenso wird eine eigenständige IGTV-App zum Download angeboten.
Während Clips, die über die Funktion „Videos" im Instagram-Feed gepostet werden, inzwischen auf maximal 10 Minuten begrenzt sind, kann ein Video auf IGTV bis zu eine Stunde lang sein. Im Prinzip kann jeder Nutzer ein Creator sein und ähnlich wie bei YouTube seinen eigenen IGTV-Kanal erstellen.
Noch Anfang 2020 hatte Instagram den IGTV-Button vom Home-Screen entfernt, weil er zu selten genutzt wurde, doch schon einige Wochen später erhielten einige Creators die Möglichkeit, testweise Ads zwischen den Videos zu schalten. Ebenso wurde angekündigt, dass in absehbarer Zeit auch Video-Responses auf IGTV möglich sein sollen, vergleichbar mit den Reactions, die man von TikTok kennt. Mit einem solchen Feature könnten Nutzer künftig direkt mit einem eigenen Video auf andere Videos reagieren, die Clips nebeneinander hochladen und so die Interaktion untereinander deutlich steigern.
Ebenso gibt es inzwischen die Möglichkeit, im Intagram-Feed eine Vorschau auf IGTV-Videos zu posten, wobei die Vorschau-Clips bis zu eine Minute lang sein dürfen. Nach der Vorschau können sich die User dann entscheiden, ob sie den gesamten Clip auf IGTV anschauen möchten. Zusätzlich können Creators nun 15-sekündige Videos aus IGTV in Instagram-Stories teilen.
Eine weitere wichtige Neuerung ist, dass mittlerweile auch horizontale Videos zugelassen sind und Creators dadurch nicht mehr gezwungen sind, für IGTV extra vertikale Videos zu produzieren. Ebenfalls vorübergehend getestet wurde eine Share-Option, die es ermöglicht, Live-Videos ohne großen Aufwand direkt als IGTV-Video hochzuladen, nachdem sie aufgenommen und gepostet wurden.
Wie geht es weiter mit der Monetarisierung auf Instagram TV?
Wie onlinemarketing.de berichtet, hat Instagram kürzlich ein neues Feature gelauncht, mit dem sich Videos im Feed und im Discover Tab ansprechender darstellen lassen sollen. Die Option, Vorschaubilder von Clips individuell anzupassen, könnte also für Creators ein weiterer kleiner Baustein für die bessere Darstellung ihrer Marke auf IGTV sein und auf eine allmähliche Monetarisierung von IGTV hindeuten.
Noch ist unklar, ob beispielsweise alle Instagram-Nutzer die Möglichkeit erhalten werden, Video-Clips auf IGTV mit der Schaltung von Ads zu monetarisieren, oder ob ein Creator dafür zunächst eine bestimmte Anzahl an Followern nachweisen muss. Sollte es Instagram jedoch gelingen, seine stetig wachsende Nutzerzahl nach und nach stärker für den eigenen Video-Kanal zu begeistern, so scheint durchaus das Potenzial vorhanden, damit IGTV neben YouTube ein weiterer großer Player auf dem Video-Anzeigenmarkt wird.
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